Buchbesprechung: Kaltes Land

Norbert Horst: Kaltes Land. Kriminalroman. München: Goldmann, 2017

9000 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge gelten in Deutschland als vermisst („Zeit“, 11.5.2017) und werden von den Behhörden nicht aktiv gesucht (BR, 26.3.2017). „Michael Böhl, der Berliner Landesvorsitzende vom Bund deutscher Kriminalbeamter, bestätigt, dass den abgetauchten jugendlichen Flüchtlingen viele Gefahren drohen“ (ebenda).

Norbert Horst, selbst Kriminalbeamter, nimmt sich im dritten Kriminalfall seines Kommissars Steiger diesem Thema an. Er und seine Kollegin finden die ausgeweidete Leiche eines jungen Afrikaners, der an einem verschluckten Päckchen Kokain gestorben ist. Im Laufe der Ermittlungen stoßen sie auch auf Fälle von Menschenhandel sowie Organhandel. Und immer sind es minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, von denen es bei den Behörden noch keine Fotos und Fingerabdrücke gibt, die leichte Opfer der organisierten Kriminalität geworden sind. Kommissar Steiger, aufrecht und menschlich wie man sich die Polizei wünscht, ist fest entschlossen, gegen alle Widerstände die Hintermänner zu finden.

Ein sehr spannender wie informativer Krimi, der auch in der Stadtbibliothek Lörrach zu finden ist.

Florian Nantscheff

 

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